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Mittwoch, 18. April 2018

Ich habe Angst

Das ist bei mir eigentlich nichts Neues. Ich habe ständig Angst. Sei es vor der ungeklärten Frage, ob die Milch, die ich eben getrunken habe, noch gut war, auch wenn ich vorher das Ablaufdatum gecheckt habe, oder davor, dass mir beim Niesen Gehirnzellen platzen. Ich hänge nun mal ziemlich an ihnen. Immerhin möchte ich nicht so werden wie das Mädchen aus meinem PW-Grundkurs in der 12. Klasse, die mich fragte, warum sich die Flüchtlinge aus Afrika nicht einfach selbst ihre Boote bauen, um nach Europa zu kommen.

Die Angst, die ich jetzt habe, bewegt sich allerdings in einer anderen Kategorie der Ängste. Nicht wie die kleineren banalen Alltagsängste im unteren Bereich der Skala. Eher weiter oben. In den Sphären der Existenzangst und der Zukunftsangst.
Ich habe Angst um meine Zukunft, die Zukunft meiner Kinder, die Zukunft Deutschlands, Europas, der Welt. Ich habe Angst vor dem Gedankengut, dass einem überall ins Gesicht gespuckt wird, sei es von einer alternativen Partei oder einem alten Mann, der die Finger weder vom Selbstbräuner, noch von bestimmten weiblichen Geschlechtsorganen lassen kann.

Toleranz wird heute überschattet von Terrorismus. Sowohl von verbalem, als leider auch vom explosiven. Kriege werden geführt und von denen unterstützt und gefördert, die sich die Freiheit auf die Flagge schreiben.
Ich habe Angst davor aus Angst nicht mehr auf die Straße zu gehen oder die Zeitung aufzuschlagen und zu lesen, dass Menschen aufgrund von Religion, Hautfarbe, Geschlecht oder Sexualität angefeindet, diskriminiert, misshandelt und in ihrer Freiheit und Selbstentfaltung eingeschränkt sind. Und letzteres passiert leider täglich.
Wir sind alle Menschen. Und unserer Gesellschaft helfen weder die Menschen, die Intoleranz verbreiten und andere Menschen für weniger Wert als sich selbst ansehen, noch die so beliebten Alternativen Fakten, die doch tatsächlich fast schon als ein Hauptwahlprogramm eines regierenden Präsidenten in die Geschichte eingehen könnten.

Gleichberechtigung ist ein Wort, welches nicht nur viel zu selten in Verbindung mit dem Feminismus gebracht wird, sondern generell zu wenig mit dem verbunden wird, was uns ausmacht. Unsere Menschlichkeit. Wir sind alle Menschen mit Gefühlswelten, Körpern, Seelen. Wieso also sind nicht alle gleichberechtigt?
Wir sind alle Menschen. Das wird oft vergessen und wurde schon oft vergessen und ich habe Angst davor, dass irgendwann niemand mehr etwas mit dem Wort "Menschlichkeit" verbindet.
Diese Gesellschaft wird von Innen heraus zerstört. Wegen Macht, Geld, Einfluss, damit man es selbst besser hat als andere und vielleicht auch einfach, weil man es kann. Gleichzeitig wird der Klimawandel für einen Alternativen Fakt erklärt, gegen die Wärme helfen ja immer noch Klimaanlagen.
Also ja. Ich habe Angst. Ich habe Angst davor, alles mit anzusehen. Und diesmal bleibt sogar nicht einmal die Genugtuung zu sagen: "Ich habe es euch ja gesagt".

Dienstag, 13. März 2018

I want to be a cool mom

I know everybody has probably heard this sentence somewhere before, weather while watching Mean Girls or KUWTK or even said it themselves.
But I mean it. Certainly, someone has said this before me, as well.
So this is basically just a monologue about the things I want to and will do differently from the things my parents did or I've seen elsewhere.
I have been thinking about this topic so many times and finally, I put my thoughts together to share them an hopefully look back on them in the future to see many of them fulfilled.

First of all, I will have a lot of children. Currently, I'm thinking about four or rather five. I know this sounds like a lot but I always feel more at home when I'm visiting the house of a large family. I think, every individual person in the family brings another range of colours with them and makes the place richer and more comfortable.

Second of all, I will have a lot of pets. I'm talking cats and dogs, birds and whatnot and just a large number of them in general. I will be one these moms that rescue stray squirrels and birds and jazz them up again together with their kids.
From what I've seen I can tell that having a variety of pets during your childhood makes you a nicer human being. Maybe the unconditional love and openness towards everybody that an animal like e.g. a dog brings with it reflects on them.

Speaking of. Kindness and openness towards everybody, compation, braveness, courtesy, all while keeping the obvious morals in mind are the things I value most in prospect of child raising.

Now just some things that came to my mind while thinking about this:
I will let them decide over their outward appearance.
I will teach them to listen carefully and mind others' feelings.
I will teach them to be the best friend they can be and always be there for a person in need.
I will teach them that you should think of others first but to know the times where they are the most important person in the world.
I will support them als long as I can so that they are able to pursue their dreams.
I will teach them to stand on their own feet and how important it is to not take money for granted.
I will build an honest realtionship with them and teach them that they can share everything with me.
I will share my own stories and mistakes and experiences.
I want to be able to talk openly about every little thing that concernes them and makes them happy.

So yes, I will be a cool mom.

Freitag, 1. Dezember 2017

"Leben und leben lassen"

... eine simple Aussage, die die meisten von uns so wahrscheinlich unterschreiben würden. Das klingt auch nur plausibel: Weshalb sollten uns die persönlichen Vorlieben, die Religion, Sexualität oder der Modegeschmack anderer Personen etwas angehen? Es betrifft uns schließlich nicht.
  Und sind solche Ausprägungen problematisch, finden sie ihre Einschränkungen in der Form von Gesetzen. Denken wir. Dass das nicht immer der Fall ist, wird manchmal vergessen.

Es ist nicht an uns, jemanden zu verurteilen, wenn er wie ein Schlot raucht, aber sobald er dadurch seinen Mitmenschen schadet, sollten klare Grenzen gesetzt werden.
 Es hat uns auch nicht zu interessieren, zu welcher Konfession sich jemand bekennt, aber sobald er diese als Rechtfertigung sieht, um sich für die Unterdrückung von Frauen oder Homosexuellen einzusetzen, sollten ebenfalls Grenzen gesetzt werden.

Beispiele dieser Art lassen sich auf alle Bereiche beziehen, weil fast alles, was wir tun, Auswirkungen auf unsere Umwelt haben. Eine entscheidende Rolle spielt hier auch unser Konsum: Was essen wir? Was tragen wir? Wie viel schmeißen wir weg?
Was für eine Art von Industrie unterstützen wir mit unserem Kauf?

Hier werden wir fast überall zur Feststellung gelangen, dass unser Konsum negative Auswirkungen für andere hat- ob Menschen, andere Tiere oder Pflanzen.
Dass viele unserer Kaufentscheidungen höchst unmoralisch sind- zumindest wenn man sich bewusst ist, was man damit unterstützt.

Wir werden aber auch feststellen, dass es nicht sehr realistisch ist, unser ganzes Leben vom einen auf den anderen Tag umzukrempeln und nur noch von Luft und Liebe zu leben.

Womöglich ist das aber auch gar nicht nötig.
Wäre es nicht viel sinnvoller, wenn jeder für sich einen Weg findet, um die negativen Auswirkungen, die wir für andere verursachen, zu reduzieren? Kleine Schritte zu machen ist schließlich wirksamer als gar keine Schritte zu machen. Es geht nicht darum, perfekt zu sein.

Das mag sich in unterschiedlichen Formen äußern: Wir können auf Pappbecher für Coffee To-Go verzichten, indem wir unseren eigenen Behälter mitnehmen. Wir können auf bestimmte Lebensmittel verzichten. Wir können in verpackungsfreien Supermärkten einkaufen gehen. Wir können unser Fahrrad benutzen statt das Auto. Wir können unsere Wohnung etwas weniger warm heizen.

Wenn viele Menschen kleine Schritte gehen, sind sie letzten Endes doch gemeinsam einen großen gegangen, was viel wert ist.

Und so ist die Kritik an der Aussage "leben und leben lassen" weniger ein Aufruf dazu, bestimmte Menschen für ihr Verhalten mit negativem Einfluss auf ihre Umwelt, zu verurteilen, als ein Appell an uns selbst: Dass wir unsere eigenen Gewohnheiten hinterfragen, kritisieren und versuchen, mit kleinen Schritten in die richtige Richtung zu gehen.

Ich habe Angst

Das ist bei mir eigentlich nichts Neues. Ich habe ständig Angst. Sei es vor der ungeklärten Frage, ob die Milch, die ich eben getrunken habe...